Das Rebellieren gegen die Herrscher ist im Islam verboten!

Der Konsens der Ahlus-Sunnah wal-Jamā’ah, der Ahlul-Hadīth und der Salafiyyūn aus den frühen Aqida (Glaubensbekenntnis) und Manhaj (Methodologie) Büchern ist, dass Rebellion und Aufstand gegen die Herrscher der Muslime verboten ist. Die beiden Imame Abu Hātim Ar-Rāzi (gest. 277H) und Abu Zur’ah Ar-Rāzi (gest. 264H) haben diesen ijmā‘ (Übereinstimmung der Gelehrten) neben unzähligen anderen in dem berühmten Werk ‚Aqidatur-Rāziyain‘ festgehalten:

„Wir halten es für unzulässig, sich gegen die Herrscher aufzulehnen…“

Die Imame und ihre Vorgänger (wie Bukhāri, Ahmad, Sufyān, Fudayl usw.) haben diesen Konsens festgehalten, sobald er feststand, und zwar auf der Grundlage der eindeutigen Beweise im Buch, der authentischen Sunnah und den Aussagen der kibār unter der Sahābah. Und niemand hat sich dieser Position in der Aqida seit dieser Zeit bis heute widersetzt, außer einem Unwissenden oder einem fehlgeleiteten Erneuerer.

Rebellion (Khuruj) wird definiert als der Versuch, dem Herrscher die Autorität zu entreißen, sich ihm öffentlich zu widersetzen, ihn aus dem Amt zu drängen, das Volk gegen ihn aufzuhetzen (durch Demonstrationen, Kundgebungen, öffentliche Proteste, Streiks usw.), sich gegen ihn zu verschwören und sich zu erheben, um ihn mit Schriften, Predigten oder dem Schwert herauszufordern.

All dies wird als Khuruj betrachtet. Der Prophet (ﷺ) hat es in klaren und eindeutigen Überlieferungen verboten.
Überlieferungen, welchen weder Gelüste, Meinungen, „Vernunft“ noch Fehlurteile von Menschen entgegengesetzt werden können, ungeachtet ihres Standes in den Augen des Volkes. Der Gesandte (ﷺ) sprach aus der Offenbarung, und diejenigen nach ihm taten es nicht. Aus diesem Grund waren, als der ijmā‘ (Konsens) festgelegt wurde, niemand anderes als die Khawārij, die Schi’ah, die Mu’tazilah und ihre Ableger, bis in unsere Zeit hinein, anderer Meinung.

Muslim berichtete in seiner Sahīh (1847) von Wā’il Ibn Hujr, dass: Salamah Ibn Yazid Al-Ju’fee den Gesandten Allahs (ﷺ) fragte: „O Prophet Allahs, was sollen wir tun, wenn wir Herrscher über uns haben, die ihre Rechte einfordern, uns aber unsere Rechte vorenthalten?“ Er antwortete: „Hört auf sie und gehorcht ihnen. Auf ihnen liegt ihre Last, und auf euch wird eure Last liegen.“

Bukhāri (7054) und Muslim (1849) berichten von Ibn ‚Abbās (möge Allah mit ihm zufrieden sein), dass der Prophet (ﷺ) sagte:

„Wer von seinem Führer etwas sieht, das ihm missfällt, der möge sich gedulden, denn wer sich von der jamā’ah (d.h. der Gesamtheit der Muslime in einem Land) auch nur um eine Handspanne trennt und dann in diesem Zustand stirbt, der wird den Tod der vorislamischen Unwissenheit (jāhiliyyah) sterben.“

Al-Hāfidh Ibn Hajr sagte zur Erläuterung dieses Hadith, dass Ibn Abī Jamrah Al-Andulūsi (gest. 599H) sagte:

„Die Bedeutung von ‚Trennung‘ ist der Versuch, den Bund der Loyalität zu brechen, der für diesen Führer erreicht wurde – selbst wenn man sich um den kleinsten Grad abspaltet. So gab er das Gleichnis einer Handspanne, denn selbst dieser Betrag wird zum Vergießen von Blut führen, ohne dass dies gerechtfertigt wäre.“ (Al-Fath 13/7)

Aus diesem Grund erklärte der Imām der Ahlus-Sunnah wal-Jamā’ah, Ahmad Ibn Hanbal (gest. 241H) in seinem Werk Usūlus-Sunnah, wie es in Sharhu Usūlil-I’tiqād von Al-Lālikā’ee (1/161) überliefert ist:

„Es ist für niemanden aus dem Volk erlaubt, gegen den Herrscher zu kämpfen oder sich gegen ihn zu erheben. Und wer das tut, ist ein Neuerer, der von der Sunnah und vom geraden Weg abweicht.“

Der Gehorsam gegenüber dem Herrscher, ob er nun rechtschaffen, fromm, sündig oder tyrannisch ist, ist eine Pflicht. Muslim berichtete in seinem Sahīh (1836) von Abu Hurayrah (möge Allah mit ihm zufrieden sein), dass der Prophet (ﷺ) sagte:

„Ihr seid verpflichtet, auf den Herrscher zu hören und ihm zu gehorchen, in Zeiten der Leichtigkeit und in Zeiten der Not, ob ihr zufrieden oder unzufrieden seid, und auch dann, wenn eine andere Person vor euch bevorzugt wird (während ihr mehr verdient hättet).“

Muslim berichtete auch (1059) von Anas Ibn Mālik (möge Allah mit ihm zufrieden sein), dass der Gesandte Allahs (ﷺ) sagte:

„Ihr werdet nach mir eine schwere Ungleichbehandlung sehen (gegenüber denen, die weniger verdient haben als ihr), also seid geduldig, bis ihr Allah begegnet und ihr Seinen Gesandten am Trinksee (Al-Hawd) trefft.“ Da antworteten sie: „Wir werden geduldig sein.“

In dem von Al-Bukhāri (2377) überlieferten Wortlaut fügte Anas hinzu: „Aber wir (d. h. einige der Muslime) waren nicht geduldig.“ Dies ist also ein Beweis dafür, dass diejenigen, die nicht in der Lage waren, geduldig zu sein, sich in ihrem Urteil geirrt haben, denn die Wahrheit ist das, was der Gesandte Allahs (s.) mit befohlen hat.

Gehorsam gegenüber dem Herrscher ist in dem, was nicht sündhaft ist, verpflichtend, und sich gegen ihn wegen seiner Sünden oder Unterdrückung zu erheben, ist nach dem ijmā‘ (Konsens), wie er in den Büchern der Aqida der frühen Salaf sowie in der authentischen Sunna aufgezeichnet ist, nicht erlaubt.

Und wir sollten uns nicht mit emotionalem Gebrülle der Gegner der Sunnah, die Erneuerer wie Al-Ikhwān Al-Muslimunn, den Anhängern von Hasan Al-Banna, Sayyid Qutb und Al-Mawdūdi und ihren modernen Ablegern aus den politischen Gruppen, Parteien und Agitatoren befassen, die für „soziale Gerechtigkeit“ und „Beseitigung der Unterdrückung“ marschieren und das Volk gegen die Machthaber aufhetzen. All das führt schließlich zum Vergießen von unschuldigem Blut, zum Zusammenbruch von Gesellschaften, zum Zusammenbruch von Recht und Ordnung, zum Verlust von Religion und religiöser Erziehung für eine Generation oder mehr! Und Allahs Hilfe wird gegen diese politischen Aufwiegler, die Zerstörer von Sicherheit und Religion, erbeten. Sie sind, wie Imām Ahmad Ibn Hanbal (möge Allah ihm gnädig sein) sagte: „Wer immer das tut, ist ein Neuerer, auf anderem als der Sunna und auf anderem als dem geraden Weg.“

Ibn Abī ‚Āsim berichtete in As-Sunnah (1026) und Ibn Hibbān in seiner Sahīh (4062) von ‚Ubādah Ibn Sāmit (möge Allah mit ihm zufrieden sein), dass der Gesandte Allahs (ﷺ) sagte:

„Hört auf den Herrscher und gehorcht ihm, wenn es euch schwer fällt und wenn es euch leicht fällt, ob ihr zufrieden oder unzufrieden seid, und wenn andere vor euch bevorzugt werden, und selbst wenn sie euren Reichtum aufbrauchen und euch den Rücken schlagen.“ (Als sahīh deklariert von Al-Albāni; siehe Dhilāl Al-Jannah und At-Ta’līqāt Al-Hisān).

Das ist es, was der Prophet Allahs (ﷺ) den Sahābah befohlen hat – dass sie sich nicht rebellieren oder sich gegen die Herrscher auflehnen sollen, auch wenn andere vor ihnen bevorzugt werden und ihnen ihr Reichtum zu Unrecht weggenommen wird und sie auf den Rücken geschlagen werden! Wer hat also das Recht zu sagen, dass sie nicht durch den Befehl des Gesandten (ﷺ) verpflichtet sind?! Oder dass sie würdiger sind, sich gegen soziale Ungerechtigkeit und Unterdrückung zu wehren, als die Sahābah?! Die Sahābah mussten geduldig sein und die Tyrannei, Ungerechtigkeit und offenen sündigen Praktiken der Herrscher ertragen, aber 1.400 Jahre später können diese politischen Aktivisten, Demonstranten, Rebellen und Ikhwānis dem Propheten nicht gehorchen?!

Al-Imām Ibn Taymiyyah (gest. 728H) sagte: „Es hat kein Volk gegeben, das sich gegen seinen Herrscher aufgelehnt hat, außer dass sein Zustand nach der Rebellion schlechter war als vor der Rebellion.“ (Minhāj As-Sunnah 3/231)

Ist dies nicht die ständige Realität, die bis in unsere Zeit reicht? Schaut euch die Aufstände und Revolutionen an, die zwischen 2008 und 2019 in der gesamten muslimischen Welt stattgefunden haben. Wie war der Zustand der Menschen nach diesen Aufständen? Tod, Terror, Aufruhr und Zerstörung! Doch die politischen Aktivisten und ihre sogenannten „liberalen“ Verbündeten rufen zu immer mehr Demonstrationen, Kundgebungen und Revolutionen auf! Die Muslime müssen aufwachen und zur Sunna ihres Propheten (ﷺ) zurückkehren! Der große Imām der frühen Salaf, Yunus Ibn ‚Ubayd, erklärte: „Es ist erstaunlich, in unserer Zeit einen Menschen zu sehen, der zur Sunnah aufruft. Und was noch erstaunlicher ist, ist derjenige, der dem Ruf zur Sunnah folgt.“ (Abu Nu’aym in Hilyatul-Awliyā, 3/21, Ibn Battah in Al-Ibānah, Nr. 20 und Al-Lālikā’i, Nr. 21-23)

Al-Hasan erzählte, dass er sagte: Der Gesandte Allahs erwähnte die Herrscher und die schlechten Herrscher, die Führer und die schlechten Führer. Er sagte, dass die Irreführung und die Abweichung einiger von ihnen das füllen wird, was zwischen Himmel und Erde ist. Da wurde er gefragt: „O Gesandter Allahs, sollten wir sie nicht mit dem Schwert erschlagen?“ Er antwortete: „Nein. Solange sie das Gebet verrichten, dann nicht.“ (Überliefert von Al-Imām Nu’aym Ibn Hammād (gest. 239H) im Kitāb Al-Fitan, 1/185, nr. 491)

Diejenigen, die hervortreten und sich gegen diese Texte, Überlieferungen, Methoden und den Glauben wenden, sollen erfahren, dass sie von den Ahlul-Bid’ah, den Gegnern der Sunnah, der Hadīth und der Salaf sind.

Der fehlgeleitete Prediger Yasir Qadhi (aus den USA) erklärte entgegen dem Koran, der Sunnah und dem Ijmā‘ und im Widerspruch zur Fatāwa der wichtigsten Hadith- und Sunnah-Gelehrten: „Ich sage dies laut und deutlich: Allah ist mein Zeuge, mein Herz machte einen Freudensprung, als ich die Nachricht von diesen Protesten hörte und sah, wie die Massen der Ägypter auf die Straßen strömten, die eine positive Veränderung wollten, die des Marionettenregimes überdrüssig waren, das sie drei Jahrzehnte lang regiert hatte, und die sich den Panzern mit ihren Körpern entgegenstellten und sich vor den Truppen vor Allah niederwarfen, selbst als sie mit Wasserwerfern übergossen wurden. Wie kann das Herz eines jeden Gläubigen nicht überglücklich sein, wenn er den Mut sieht, mit dem sich der durchschnittliche Muslim den tyrannischen Regimen, unter denen er lebt, entgegenstellt?“

[Dieser Text ist eine Übersetzung aus einem Artikel von Abu Khadeejah]

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