Überblick über die verschiedenen türkischen Moscheegemeinden

Neben den zahlreichen unabhängigen arabischen, türkischen, bosnischen Moscheen etc. gibt es ebenfalls die Vereinsmoscheen.
In diesem Beitrag möchten wir gerne einige türkische Vereinsmoscheen etwas näher kennenlernen.
Wir stellen auch klar, das wir mit keinem dieser Vereine etwas zu tun haben und nur eine objektive und islamische Sicht aus der Ahl’us-Sunnah wiedergeben wollen.

IGMG / Milli Görüs e.V.:

Historie:

Die IGMG (Islamische Gemeinschaft Milli Görüs / deutsch: [Milli Görüsch] „Nationale Sicht“) wurde in den 70ern von Necmettin Erbakan ins Leben gerufen, nachdem er ein Buch namens „Milli Görüs“ verfasst hatte. Necmettin Erbakan war ein Politiker in der Türkei, der islamische Ansichten hatte und sogar mit seiner Partei „Saadet Partisi (früher auch bekannt unter: Refah Partisi)“ 1996-1997 Ministerpräsident in der Türkei wurde. Seine Zeit als Ministerpräsident dauerte nicht so lang, weil er mit einem Militärputsch von Dienst gedrängt wurde. Der heutige Ministerpräsident der Türkei, Recep-Tayyib Erdogan, war ein langjähriger Schüler von Necmettin Erbakan. Jedoch spalteten sie sich, nachdem die Partei AKP gegründet wurde.
In Deutschland gab es die ersten IGMG-Moscheen in den Jahren, als die türkischen Gastarbeiter nach Deutschland kamen.

Aktivitäten:

Die IGMG ist aktiv in sehr vielen Ländern in Europa. Sie baut viele Moscheen und mit der Spendenorganisation „Hasene“ werden Spenden für dritte Welt-Länder gesammelt. Auch haben sie eine Hadsch- und Umraorganisation. Die IGMG legt auch sehr viel Wert auf Organisation. So findet man viele Freizeitaktivitäten und „Kermes“ (Wohltätigkeitsbasare) in den Reihen der IGMG. Dadurch soll die Moschee, den Jugendlichen attraktiv gemacht werden. Viele Moscheen haben auch Jugendabteilungen, die regelmäßige Treffen und Unterrichte veranstalten.

Islamische Sicht der IGMG:

Da die IGMG natürlich ein islamischer Verein ist, bringt sie auch eine islamische Ideologie mit sich. Diese Ideologie gleicht in sehr vielen Punkten der Ideologie der Muslimbrüder (Ikhwan al-Muslimun) in Ägypten. In der Aqida sind sie größtenteils Maturidis und als Fiqh-Madhhab folgen sie größtenteils der Hanafiyyah. Dies ist aber nur ein allgemeines Urteil, da – wie wir schon erwähnt haben – die IGMG ein deutsch/türkischer Zweig der Ikhwan al-Muslimun ist und sich somit ihre Gemeinden unter sich unterscheiden, „da jede Ideologie willkommen ist, wenn man nur ‚La ilaha illallah‘ sagt“ (Grundsatz von Hassan al Bannah – Gründer der Ikhwan al-Muslimun). Desweiteren ist die IGMG stark in der Politik aktiv, was wahrscheinlich ein Überbleibsel von Erbakan ist. Ein „islamischer Staat“ wurde von Anfang an angestrebt. Vordenker (oder Gelehrten) der Gemeinde sind natürlich neben Erbakan, Yusuf al Qardawi, Hayrettin Karaman und Ebubekir Sifil. (PS: Diese Personen vermitteln falsches Wissen und haben eine falsche Aqida und einen falschen Manhaj!)

Die Sicht der Ahl’us-Sunnah auf IGMG:

Wie wir oben schon gesehen haben, hat die IGMG eine Ideologie, die auch in deren Korankursen beigebracht wird. Die Ahl’us-Sunnah weiß, das die Maturidi-Aqida sehr große und gravierende Fehler im Bereich Asmaa wa Sifaat (Namen und Eigenschaften Allahs) hat. Somit wird ein Besuch von deren Korankursen für Kinder abgeraten, da neben dem Koran, auch die Maturidi-Aqida gelehrt wird.
Auch gibt es in „stark-türkisierten“ Moscheen der IGMG den Glauben, dass man seinen Fiqh-Madhhab nicht wechseln darf. Diese Ansicht ist falsch, aber es stimmt, dass ein neuer, unwissender Muslim einem Madhhab blind folgen (taqlid) soll, bis ihn die Beweise von Gelehrten erreichen, die ein anderes Urteil bringen (siehe Aussage von Sh. Nasruddin al-Albani).
Durch die Anstregungen in der Politik, in Freizeitorganisationen, im Bauen von Moscheen, im Anwerben von Mitgliedern und das Organisieren von Geld wird die Lehre des Tawhid stark vernachlässigt. So sieht man nur einen kleinen Bruchteil von Menschen in den Gemeinden, die Tawhid al-Uluhiyyah kennen und praktizieren. Und durch den starken Anteil von Türken und durch die Vernachlässigung des Tawhid al-Uluhiyyah haben sich viele Sufis und Sufi-Praktiken – wie z.B. lautes Dhikr in einem Kreis – in diesen Moscheen breitgemacht. Auch gegen Bidah wird nicht in diesen Moscheen gesprochen, was dazu geführt hat, dass man sehr viel Bidah vorfindet.
Wenn man sich nun fragt: „Kann und soll man in solchen Moscheen beten?“ dann lautet die Antwort – ja man kann. Denn der Grundsatz der Ahl’us-Sunnah ist der Husn-al Dhann (das gute Denken) über andere Muslime. Und solange man kein Shirk bei den Imamen sieht, ist es erlaubt, hinter diesen zu beten, auch wenn viele davon Mubtadi’a sind. Jedoch sind Moscheen, die der Sunnah folgen, mehr zu empfehlen als diese.
Da sich viele Ideologien in den Moscheen mischen, gibt es ab und zu auch mal einen, bei dem die Dawah zur Tawhid und zur Sunnah wirkt. Dies ist jedoch meistens die Ausnahme. Die Regel ist, dass die Erwachsenen und Jugendlichen darin Hizbiyyah für ihren Verein haben und manchmal sogar Al-Walaa wal’Baraa aufgrund ihres Vereins machen, anstatt aufgrund von Koran und Sunnah.

Wie steht die IGMG zur Salafiyyah?:

Die IGMG distanziert sich stets von der Salafiyyah und Muslime auf dem Manhaj’as Salaf sind nicht gerne gesehen. Jedoch werden sie weitestgehend toleriert oder einfach ignoriert. Auch haben sie in den letzten Monaten ein Heft herausgebracht über „Selefilik“, wo diese Richtung als eine „unfruchtbare / unproduktive Richtung“ dargestellt wird.

 

DITIB (Diyanet):

Historie:

Die DITIB (Diyanet Isleri Türk Islam Birligi / Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion) ist ein Ableger des türkischen Staatsorgans für Religionsangelegenheiten (Diyanet). Dieses Staatsorgan wurde nach dem Zerfall des osmanischen Reiches zu Zeiten Atatürks (ab 1924) gegründet, damit die Religion einen Platz neben dem Staat hat und nicht in dem Staat. In Deutschland gibt es die DITIB seit 1984.

Aktivitäten:

Die DITIB hat keine besonderen Aktivitäten, da die Moscheen nur als „Gebetsplatz“ dienen sollen. Manche Gemeinden bieten auch Korankurse an. Für Jugendliche stehen öfters Jugendräume mit Kickertischen, Playstations und anderen Möglichkeiten bereit.

Islamische Sicht der DITIB:

Da die DITIB ein Ableger von Diyanet ist, hat sie auch die Ideologie der Diyanet mitgebracht. Diese ist ebenfalls eine Maturidi-Aqida. Jedoch geht es in den Moscheen nicht um diese Themen. Die Khutba und andere Themen werden von der Türkei bestimmt und diese werden hier in Deutschland abgehalten. Der Verein sieht sich als sehr liberal, modern und laizistisch. Deshalb sind Menschen, die die Sunnah praktizieren (Bart, etc.) in den Gemeinden sehr wenig ansässig. Die Moscheen sollen Muslimen „inhaltslose Gebetsplätze“ zusichern. Ein anderes Ziel hat die DITIB eigentlich nicht.

Die Sicht der Ahl’us-Sunnah auf DITIB:

Durch die „Liberalität“ und die „Modernität“ scheut sich die DITIB nicht, Konzerte von Mustafa Sandal und Co. mitzuorganisieren. Es gibt sogar Moscheen, wo man dann im Untergeschoss einen Tanzkurs für Mädchen und Jungen findet. Die Kermes (Wohltätigkeitsbasare) sind stets gemischt mit Frauen und Männern. Auf eine islamische Art und Weise wird dabei nicht geachtet. All diese Sachen sind in der Ahl’us-Sunnah stark verpönt und verboten.
Sollte man nun in diesen Moscheen beten? Da die Moscheen meist nur zum Teetrinken und Fußballgucken genutzt werden, gibt es kein Problem in diesen zu beten. Jedoch sollte man sich die DITIB nicht zur Hauptmoschee machen, da die Khutba etc. viele Fehler beinhalten und Leute, die die Sunnah praktizieren, sich dort als „Extremisten“ fühlen mit ihrem Bart und der Sunnahhose.

Wie steht die DITIB zur Salafiyyah:

Auch die DITIB distanziert sich von der Salafiyyah aber macht keine großen Aktionen daraus. Alles wird mit „staatlichen Formulierungen“ geregelt.

 

Islam Kültür Merkezleri / Verein islamischer Kulturzentren (VIKZ) [auch: Süleymancis):

Historie:

Die Süleymancis gehen zurück auf den Maturidi-Naqshibandi-Sufi-Shaykh Süleyman Hilmi Tunahan (1888-1959). Dieser hat in einer Zeit, als in der Türkei Religion verboten war, den Menschen den (Naqshibandi)Islam beigebracht. Die Süleymancis haben die ersten Moscheen in Deutschland errichtet.

Aktivitäten:

Der Verein VIKZ legt sehr großen Wert auf ihre Islam-Internate auf der ganzen Welt. Dies ist ihre Hauptaktivität und sie sind bekannt dafür, dass sie sehr diszipliniert und organisiert den (falschen) Islam beibringen. Die Leute der VIKZ trifft man meißt an Türen und Märkten, beim Spenden sammeln für ihren Verein. Auch werden sehr viele Kermes organisiert, damit etwas mehr Geld in die Kassen reinkommt. Die Fleischmarke „Tuna“ wurde von den Süleymancis gegründet und wird von ihnen vertrieben.

Islamische Sicht der Süleymancis:

Wenn man hört, dass sie auf einen Naqshibandi-Sufi-Shaykh zurückführen stellt man sich schnell Leute mit Bart und Turban und Jalabiyya vor. Jedoch findet man das Gegenteil. In den Moscheen ist nur die Sufi-Ideologie geblieben und es wird jeden Tag ein leiser Dhikr im Kreis nur mit den Mitgliedern der Süleymanci-Sekte durchgeführt. Die Mitglieder müssen Zuhause auch „Rabita“ machen. Dies ist eine Art Meditation, wobei man sich Süleyman Hilmi Tunahan vorstellt und ihn als Vermittler zu Allah nimmt und dadurch der Iman steigen soll.
Sunnahpraktiken wie Bärte oder Stoffhosen sind stark verpönt in den Moscheen. Auch findet man fast keine andere Nation als Türken in den Moscheen, da sie sehr stark nationalistisch sind, Araber indirekt hassen und es für sie indirekt keinen anderen Madhhab als die Hanafiyyah gibt. Auch hört man oft, dass sie sagen, dass jedes Fleisch und jede Fleischmarke ausser ihrer Marke „Tuna“ haram sei.

Die Sicht der Ahl’us-Sunnah auf die Süleymancis:

Da die Süleymancis in ihrer Aqida Sufis sind und die Imame 100%ig das Rabita-Ritual vollziehen (was Shirk ist), ist es für einen Muslim, der der Sunnah folgen möchte, nicht erlaubt, hinter diesen Imamen zu beten. Noch weniger ist es erlaubt die Korankurse oder Internate zu besuchen, da dort sehr viel falschen Wissen beigebracht wird. Auch gibt es ein Problem mit der Berechnung ihrer Gebetszeiten. Vor ein paar Jahren noch fand man im Sommer einen Strich bei Ishaa vor, weil angeblich die Sonne nicht ganz unterging. Also wurde Ishaa nicht gebetet. Nun hat man sich auf zwei Ishaazeiten geeinigt und man findet eine sehr späte Ishaazeit auf den Gebetskalendern. Bei der Fajrberechnung sind sie jedoch viel zu früh. In diesem Ramadan, wo Fajr in Deutschland um 3-4 Uhr stattfindet, haben sie ihre Fajrzeit auf ca. 01:30 Uhr. Dort machen sie Suhur und beten danach. Dieses Gebet ist nicht gültig, da es zu einer ungültigen Zeit gebetet wurde.
Alles in allem sieht man, dass ein Muslim sich vor diesem Verein hüten sollte und ihnen an Türen und Märkten kein Geld spenden sollte. Erkennbar sind die an ihren dünnen Schnurbärten und blauen Gebetsmützen. Die Frauen haben eine komische, lockere und unsaubere Art, sich das Kopftuch zu binden. Auf ihren Spendenzetteln steht meist die Abkürzung ihres Vereins: VIKZ.

Nurcus:

siehe HIER