Die Maturidiyyah sind eine Gruppe unter den Gruppen des Ilm al-Kalaam, die mit den Jahmiyyah, Mu’tazilah, Kullaabiyyah und Ash’ariyyah in den Grundlagen ihrer Herangehensweise (d.h. Ilm ul-Kalaam) übereinstimmen, sich aber in untergeordneten Fragen, die sich aus diesen philosophischen Grundlagen ergeben, von ihnen unterscheiden.
Nach dem Tod ihres Gründers, Abu Mansur al-Maturidi (gest. 333), gab es keine unmittelbare Gruppe, die als Maturidiyyah bekannt war, aber die Sekte und ihr Glaube wurden einige Jahrhunderte später formalisiert, kodifiziert und somit salonfähig.
Der Gründer: Abu Mansur al Maturidi
Der Gründer dieser Gruppe ist Abu Mansur Muhammad bin Muhammad bin Mahmud al-Maturidi as-Samarqandi, eine Zuschreibung an Maturid, einen Ort in der Nähe von Samarqand, nahe des Flusses, im heutigen Usbekistan. Es gibt nicht viele biografische Berichte über ihn und seine Erziehung, von wem er sein Wissen hatte, was er lernte und was auf Ihn Einfluss genommen hatte.
Die Lehrer die ihm zugeschrieben werden sind: Abu Nasr Ahmad al-Iyaadee, Nasir bin Yahyaa al-Balkhy, Muhammad bin Muqaatil ar-Raazy, Abu Bakr Ahmad al-Jawzjaany.
Er wird von den Maturidiyyah verehrt und respektiert, welche ihm hohe Titel wie „Imam der Mutakallimin“ verleihen. Er war ein Zeitgenosse von Abu al-Hasan al-Ash’ari (gest. 324H), aber es ist nicht erwiesen, dass sie sich jemals getroffen haben. Beide haben gemeinsam, dass sie in einer Zeit lebten, in der es zu Kämpfen zwischen den Leuten der Sunna und den Erneuerern, der Jahmiyyah und der Mu’tazilah, kam. Die Jahmiyyah und die Mu’tazilah waren die Wegbereiter des Ilm ul-Kalaam, und dadurch haben sie viele Abweichungen unter den Muslimen verursacht.
Die Kullaabiyyah, die Maturidiyyah und die Ash’ariyyah waren ebenfalls Ahl ul-Kalaam, und so stellten ihre Positionen einen Versuch dar, zwischen dem, was von ihren Vorgängern in bestimmten Angelegenheiten festgelegt worden war, insbesondere im Bereich von al-Asmaa was-Sifaat, und zwischen dem Madhhab der Salaf zu versöhnen.
Abu Mansur al-Maturidi starb im Jahre 333H, und er hatte eine Reihe von Werken, darunter „Ta’weelaat Ahl is-Sunnah“, in dem er einige metaphorische Interpretationen sammelte, deren Ursprung bei den Jahmiyyah und Mu’tazilah lag, in ihren Interpretationen der Verse, die sich auf die Attribute beziehen.
Ebenfalls hat er ein Buch namens, „Kitaab ut-Tawheed“, das auf dem Manhaj der Jahmiyyah und Mu’tazilah basiert, die Allahs Rububiyya durch ilm al-kalaam bekräftigen, während sie die Eigenschaften verneinen und weg erklären, und sich damit dem Weg der Salaf widersetzen. Er hatte auch Widerlegungen gegen die Mu’tazilah, den Raafidah und den Qaraamitah.
Der Glaube der Kullaabiyyah, Ash’ariyyah und Maturidiyyah ähneln einander insofern, als sie alle auf der Verneinung dessen beruhen, was sie „hawaadith“ (Ereignisse, Begebenheiten) von Allah nennen. – was ein Begriff ist, der sich auf Handlungen Allahs bezieht, die mit Seinem Willen und Seiner Macht verbunden sind. Da sie das Universum nur als eine Ansammlung von Ereignissen (hawaadith) betrachten, muss alles, was in den offenbarten Texten den Anschein eines Ereignisses erweckt, wegdiskutiert werden.
So ist ihr Ta’weel von istiwaa (Aufstieg) und nuzool (Abstieg) und ghadab (Ärger), mahabbah (Liebe), ridhaa (Vergnügen) und so weiter.
In ihren Diskussionen mit den Mu’tazilah waren sie nicht in der Lage, sich vollständig von den Zweifeln und Argumenten der Mu’tazilah gegen sie in dieser Hinsicht zu befreien, während es ihnen gelang, rational für die Bejahung der Attribute zu argumentieren. So wurde der Glaube dieser Gruppierungen auf die Bejahung der Namen und einiger der Attribute festgelegt, während die Sifaat Fi’liyyah abgelehnt wurden.
Und all diese Gruppierungen stehen entgegen zum Glauben der Salaf, der Leute des Hadith, der Aathaar und der Sunna, deren Glaube es war, für Allah das zu bestätigen, was Allah und Sein Gesandter (sallallaahu alayhi wasallam) für Ihn bestätigten.